Ihr Urlaubsanspruch – Informieren Sie sich hier über Ihre Rechte und Pflichten.

Urlaubsplanung, Urlaubsgeld, Urlaubsabgeltung – mit diesen Tipps wird die schönste Zeit des Jahres zum Erfolg.

palmen

Der gesetzliche Mindesturlaub für volljährige Arbeitnehmer beträgt 4 Wochen im Jahr.

Haben alle Arbeitnehmer einen gesetzlichen Urlaubsanspruch?

Egal ob Sie in Vollzeit- oder Teilzeit arbeiten: Der gesetzliche Mindesturlaub für volljährige Arbeitnehmer beträgt 24 Werktage, das heißt 4 Wochen im Jahr. Im Arbeitsvertrag oder in Tarifverträgen können.

  • längere Urlaubszeiten geregelt sein.
  • Die Vereinbarung eines kürzeren Urlaubsanspruchs ist unwirksam.

Gesetzliche Feiertage, die auf einen Werktag fallen, oder Krankheitstage, zählen NICHT als Urlaubstage. Jugendliche haben einen Urlaubsanspruch bis zu 30 Werktagen im Jahr.

Wie wird Ihr Urlaub als Teilzeitkraft berechnet?

Im Bundesurlaubsgesetz wird der Urlaubsanspruch in Werktagen ausgedrückt. Jede Woche hat 6 Werktage (wenn kein Feiertag ist).

Diese Regelung gilt auch, wenn Sie als Teilzeitkraft arbeiten. Man kann – wenn Sie regelmäßig weniger als an 6 Tagen in der Woche arbeiten –  den Urlaub von Werktagen in Arbeitstage umrechnen. Man muss es aber nicht. Durch die Umrechnung darf Ihr Urlaub nicht länger und nicht kürzer werden.

1. Beispiel: Anna arbeitet

  • Mittwoch bis Freitag, jeweils 8 Stunden und
  • am Samstag 4 Stunden

Das heißt, Anna hat 4 Arbeitstage in der Woche (unabhängig von der Stundenzahl). Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt für sie – wie für alle Arbeitnehmer – 24 Werktage, das heißt 4 Wochen. Wenn Anna ihren Urlaub in Arbeitstage umrechnen will, geht das wie folgt:

  • 24 Werktage (Urlaubsanspruch) geteilt durch
  • 6 Werktage (je Woche)
  • mal 4 Arbeitstage (individuelle Regelung)
  • macht 16 Arbeitstage Urlaub im Jahr.

Das sind bei einer 4-Tage-Woche auch genau 4 Wochen Urlaub. Wenn Anna Urlaub nimmt, zählen nur Mittwoch bis Freitag und Samstag als jeweils 1 Tag von 16 Urlaubstagen.

2. Beispiel: Robert räumt jeweils

  • am Dienstagmorgen und Donnerstagmorgen
  • 2 Stunden lang

das Lager auf. Er hat eine 2-Tage-Woche. Sein gesetzlicher Mindesturlaub beträgt 24 Werktage, das sind 4 Wochen im Jahr. Auch wenn Robert den Urlaub in Arbeitstage umrechnet (24 : 6 x 2 = 8 Arbeitstage), sind das vier Wochen Urlaub.

Wer darf den Zeitpunkt des Urlaubs festlegen?

Im Bundesurlaubsgesetz ist klar geregelt, dass die Urlaubswünsche eines Arbeitnehmers berücksichtigt werden müssen, wenn nicht dringende betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer – schutzwürdigerer – Arbeitnehmer entgegenstehen.

Bei Überschneidungen von Urlaubswünschen muss der Arbeitgeber prüfen, welche Mitarbeiter unter sozialen Gesichtspunkten einen Vorrang haben. In den meisten Fällen geht es hier um schulpflichtige Kinder, deretwegen Eltern Urlaub in den Ferienzeiten verlangen können. Wer im letzten Jahr im August bevorzugt wurde, muss vielleicht in diesem Jahr hinter einem Kollegen zurück stehen oder kann darauf verwiesen werden, seinen Urlaub in anderen Ferienzeiten zu planen.

Können Sie als Teilzeitkraft Ihren Urlaub jeweils nur für die Arbeitstage beantragen?

Das geht nur, wenn der Urlaub in Arbeitstage umgerechnet wurde (s.o.). Im Bundesurlaubsgesetz ist geregelt, dass der Urlaub zusammenhängend gewährt werden muss: Ein Urlaubsabschnitt muss mindestens 12 aufeinander folgende Werktage (das sind 2 Wochen) umfassen. Auch wenn Sie in Teilzeit, zum Beispiel an drei Tagen in der Woche arbeiten, verbrauchen Sie in einer ganzen Urlaubswoche sechs Urlaubstage.

Ihr Arbeitgeber muss keinen 3-Tages-Teilurlaub gewähren, wenn Arbeitnehmer versuchen, auf diese Weise maximale zusammenhängende Abwesenheitszeiten „herauszuholen“. Daneben können auch einzelne Urlaubstage (zum Beispiel an sogenannten Brückentagen) gewährt werden. Es gibt aber nur ganze Urlaubstage, keinen Stunden- oder Minutenurlaub.

Unterscheidet sich der Urlaub einer Teilzeitkraft von dem eines Vollzeitmitarbeiters?

Der Urlaub ist für beide gleich lang:

  • 4 Wochen gesetzlicher Mindesturlaub oder
  • entsprechend längerer vertraglicher Urlaubsanspruch.

Der Unterschied besteht – wie während der Arbeitszeit – in der Bezahlung: Als Teilzeitkraft erhalten Sie im Urlaub weiterhin Ihren Teilzeitlohn. Als Vollzeitmitarbeiter bekommen Sie eine vertragliche Vollzeitvergütung.

Was ist der Unterschied von Urlaubsgeld und Urlaubsentgelt?

Während des Urlaubs erhalten Mitarbeiter weiterhin ihre vertragliche Vergütung, das Urlaubsentgelt („Urlaubslohn“). Dabei handelt es sich um einen gesetzlichen Anspruch, den übrigens auch geringfügig beschäftigte Mitarbeiter haben, die Urlaub nehmen. Das Urlaubsgeld hingegen ist meist eine freiwillige Arbeitgeberleistung, die arbeitsvertraglich vereinbart werden kann, aber nicht muss. Ein Anspruch auf Urlaubsgeld besteht dann, wenn

  • der Arbeitgeber mehrfach (mindestens 3x) hintereinander vorbehaltlos Urlaubsgeld bezahlt hat,
  • im anwendbaren Tarifvertrag ein Urlaubsgeldanspruch enthalten ist.

Können Sie auf Ihren Urlaub verzichten und stattdessen Bezahlung verlangen?

Auf den Urlaubsanspruch können Sie nicht wirksam verzichten. Allerdings muss Ihr Arbeitgeber Sie auch nicht zwingen, Urlaub zu beantragen oder zu nehmen. Der Freizeitanspruch des gesetzlichen Mindesturlaubs darf im laufenden Beschäftigungsverhältnis nicht durch Bezahlung ersetzt werden, selbst wenn Sie das als Mitarbeiter wünschen. Die Auszahlung von nicht genommenem Urlaub ist nur bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses zulässig (Urlaubsabgeltung).

Wie sieht es mit Ihrem Anspruch auf Urlaub aus? Haben Sie Fragen zum Thema? Ich berate Sie gerne.